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Gruppendiskussion und Rollenspiel

Wer mit seiner Bewerbung um einen Ausbildungsplatz bei größeren Unternehmen überzeugt, wird nicht selten zum Assessment-Center eingeladen. abi>> erklärt, was dich erwartet und wie du dich vorbereiten kannst.

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Junge Frau im Bewerbungsgespräch

Personalverantwortliche wollen herausfinden, ob ein Kandidat in Bezug auf seine Fähigkeiten und seine Persönlichkeit zum Unternehmen passt. Im Assessment-Center können die Bewerber möglichst nah an den täglichen Anforderungen im Beruf getestet werden. Dafür laden die Unternehmen eine überschaubare Anzahl an Kandidaten – selten mehr als zwölf – zu ein- oder zweitägigen Auswahlverfahren ein, in denen es darum geht, eine Reihe an Einzel- und Gruppenübungen zu bearbeiten.

Soziale Kompetenz und Durchsetzungsvermögen

„Der Einstieg in ein Assessment-Center erfolgt oft über eine Vorstellungsrunde, in der sich jeder präsentiert“, weiß Uwe Schnierda, Karriereberater und Autor mehrerer Ratgeber zum Thema. Häufige Übungen sind Gruppendiskussionen und Rollenspiele. „In einer Gruppendiskussion erörtern die Bewerber eine vorgegebene Fragestellung und entwickeln gemeinsam einen Lösungsansatz“, erklärt der Experte. „Dabei werden unter anderem soziale Kompetenz, Kooperationsfähigkeit, aber auch das Durchsetzungsvermögen getestet.“ In Rollenspielen werden zum Beispiel Kundengespräche nachgestellt. „Solche Übungen stellen die kommunikativen Fähigkeiten eines Bewerbers auf den Prüfstand“. Leistungstests haben wiederum die Funktion, das Allgemeinwissen, die Konzentrationsfähigkeit oder die Fähigkeit zum logischen Denken zu überprüfen. Weitere Bestandteile eines Assessment-Centers können Einzelgespräche, Präsentationen zu vorgegebenen Themen oder Persönlichkeitstests sein, in denen sich die Bewerber selbst einschätzen müssen.
Meist sind die Aufgaben so konzipiert, dass sie in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht zu schaffen sind. „Man sollte versuchen, sein Bestes zu geben. Wenn man ein Ergebnis im oberen Drittel erreicht, also etwa zwei Drittel der Aufgaben richtig bewältigt, reicht das meist aus“, beruhigt der Experte.

Gute Vorbereitung ist das A und O

Wer weiß, welche Aufgaben auf ihn zukommen können, kann sich auch entsprechend darauf vorbereiten. „Eine Möglichkeit besteht darin, mit einem Freund oder einer Freundin Rollenspiele zu üben“, erklärt Uwe Schnierda. „Dabei kann man den Kundendialog üben, indem man lernt, offene Fragen zu stellen und dem Kunden auf seine Aussagen hin passende Angebote zu machen. Welche Produkte oder Dienstleistungen ein Unternehmen führt, kann man ganz leicht auf der Homepage einsehen.“
Die Vorbereitung sollte allerdings nicht dazu führen, im Auswahlverfahren ein antrainiertes Verhalten zu zeigen. Wichtig ist, die eigene Persönlichkeit zur Geltung zu bringen. „Wir möchten keine Schauspieler einstellen“, betont Susanne Geuther von der Audi-Akademie. „Bewerber sollten sich vorab ein realistisches Bild von sich selbst verschaffen. Was haben zum Beispiel Lehrkräfte über die persönlichen Stärken gesagt?“ Oder: Wie schätzen dich Eltern und Freunde ein?