“Und, was machst du beruflich?” Diese Frage steht oft am Anfang vieler Kennenlerngespräche. Offenbar tun wir uns leichter, jemanden einzuschätzen, wenn wir dessen Tätigkeit kennen. Tatsächlich identifizieren sich Menschen oft mit dem, was sie beruflich machen oder mit ihrer Ausbildung anstreben.
Manche wissen schon im Kindergarten, dass sie Krankenschwester oder Feuerwehrmann werden wollen. So früh musst du dich allerdings noch nicht auf deinen späteren Beruf festlegen. Jedoch: Spätestens ein Jahr vor deinem Schulabschluss wird es tatsächlich Zeit, dich mit dem Thema zu befassen.
Sich selbst den Druck nehmen
Dabei solltest du dir zunächst den Entscheidungsdruck nehmen und wissen, dass lineare Lebensläufe selten geworden sind – kaum jemand übt heute noch die gleiche Tätigkeit von der Ausbildung bis zur Rente aus. Häufige Arbeitgeberwechsel sind die Norm, manche steigen gar auf einen ganz anderen Beruf um. Wenn sich deine Entscheidung, wie es nach der Schule weitergehen muss, für dich als falsch herausstellt, kannst du sie also später noch korrigieren.
Selbsteinschätzung
Wichtig für die berufliche Orientierung ist es, dich selbst gut einzuschätzen. Das muss gar nicht schwer sein:
- Überlege, welche Schulfächer dich interessieren und recherchiere, welche Berufe ähnliche Inhalte haben.
- Stelle dir grundlegende Fragen über dich, etwa: Hast du gern mit Menschen zu tun? Bist du kreativ? Was macht dir Spaß in deiner Freizeit?
- Frage auch deine Familie und Freunde, wie sie dich sehen und einschätzen.
- Unterhalte dich mit möglichst vielen Menschen über deren Berufe.
Wenn du schon mal ein Praktikum in einem Unternehmen gemacht hast, denke darüber nach, was dir dabei gefallen hat und was nicht.
Recherche
Dann solltest du recherchieren. Im Internet findest du viele Angebote, die dir dabei helfen:
Weitere Infos über bestimmte Berufe bekommst du auch von deiner Agentur für Arbeit vor Ort. Im örtlichen Berufsinformationszentrum erfährst du, welchen Schulabschluss man braucht, wie viele Ausbildungsstellen in einem bestimmten Bereich angeboten werden bzw. welche Weiterentwicklungs- oder Karrieremöglichkeiten es gibt. Darüber hinaus kannst du bei einem*einer Berufsberater*in einen Termin vereinbaren und mit ihm*ihr über deine Zukunft sprechen. In Corona-Zeiten ist dies zwar nicht vor Ort, jedoch telefonisch und per E-Mail möglich.
Möglicherweise bekommst du dabei einen Impuls für einen Ausbildungsberuf oder eine Richtung, an die du bislang noch gar nicht gedacht hast.
Umsetzung
Schließlich solltest du Betriebe suchen, die in deinem Wunschberuf ausbilden, und dich rechtzeitig dort bewerben. Die meisten Ausbildungen beginnen im August oder September, es gibt jedoch Ausnahmen – auch hier gilt es, zu recherchieren. Die Betriebe haben individuelle Bewerbungsfristen, bei manchen muss man sich gar ein Jahr vorher bewerben.