Auswahlverfahren

Eignet sich der Bewerber?

Was macht eine gute Bewerbung aus? Wie überzeuge ich mein Gegenüber? Worauf achten Unternehmen bei eingehenden Bewerbungen? Zwei Personalverantwortliche geben Antworten.

Ausbildung

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Caroline Vogt von Vaillant Group

Caroline Vogt, Leiterin Ausbildung bei der Vaillant Group, Hersteller von Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik:

 

Wer sich auf eine Ausbildung, ein duales Studium, einen Ferienjob oder ein Praktikum bei uns bewirbt, tut dies in der Regel über unser Online-Bewerbungsportal. Als Erstes prüfe ich, ob die Unterlagen vollständig sind. Enthalten sein sollten Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und eventuell Nachweise über Praktika oder Ehrenämter.

 

Im Anschreiben möchten wir zum einen herauslesen, dass sich Bewerber mit der Vaillant Group und dem entsprechenden Berufsbild oder dem Studiengang auseinandergesetzt haben. Interessiert sich jemand zum Beispiel für unser duales Maschinenbaustudium, hat Praktika in diesem Bereich gemacht, gute Noten in Mathe und Physik und teilt unsere Vision für ein besseres Klima, wirkt das sehr gut. Zum anderen möchten wir die Personen kennenlernen, die sich bei uns bewerben. Deshalb ist es wichtig – trotz des Wunsches, sich bestmöglich darzustellen –, authentisch zu bleiben. Hat jemand zum Beispiel eine Ausbildung oder ein Studium abgebrochen, ist das kein Makel, wenn die Entscheidung aus fundierten Gründen gefallen ist.

 

Für unsere Ausbildungs- und dualen Studienplätze laden wir aussichtsreiche Bewerber zu einem Assessment Center ein. Dort müssen sie zum Beruf passende Aufgaben absolvieren. Erfüllt ein Bewerber die fachlichen Anforderungen und passt von der Persönlichkeit her zur Vaillant Group, führen wir anschließend ein Einzelgespräch. Auf Grundlage der Eindrücke aus Bewerbung, Auswahlverfahren und Gespräch entscheiden wir, wer letztendlich eine Zusage erhält.

Frank Jelitto von Lanxess Deutschland GmbH

Frank Jelitto, Ausbildungsleiter bei der Lanxess Deutschland GmbH, Hersteller von Spezialchemikalien und Kunststoffen:

 

Jedes Jahr im August stellen wir die Ausbildungs- und dualen Studienplätze unserer Standorte für das darauffolgende Jahr im Online-Bewerbungsportal ein. Hier beginnt unser mehrstufiges Verfahren. Zunächst registrieren sich Bewerber im Portal mit einigen Basisdaten, ihrem Berufswunsch und ihrem (angestrebten) Schulabschluss. Sie haben dann 14 Tage Zeit, von zu Hause aus einen Online-Test zu absolvieren, in dem allgemeine Aufgaben zu Logik und zur Erfassung der analytischen Kompetenz anstehen. Die Ergebnisse sorgen für eine erste Vorauswahl.

 

Als Nächstes laden wir die Bewerber zu einem Fachtest an den jeweiligen Standort ein. Entsprechend der angestrebten Ausbildung oder Studienrichtung werden fachliche Grundkenntnisse abgefragt. Der dritte Schritt ist ein Vorstellungsgespräch für die Azubis oder ein kleines Assessment Center für die dual Studierenden. Hier möchten wir uns ein Bild von der Persönlichkeit und der Motivation der Bewerber machen. Ist er oder sie teamfähig und aufgeschlossen? Hat er oder sie sich mit dem angestrebten Beruf auseinandergesetzt, zum Beispiel Praktika, Messen oder Tage der offenen Türen bei uns genutzt? In diesem Schritt werden auch die Bewerbungsunterlagen berücksichtigt, die die Bewerber zwischenzeitlich im Portal hochgeladen haben.

 

Abschließend beraten sich die Kollegen vor Ort über ihre Eindrücke und vergeben daraufhin die Plätze. Pro Jahr sind das bei Lanxess 200 Plätze für Ausbildung oder duales Studium, im kaufmännischen, technischen und naturwissenschaftlichen Bereich.

 

Mein Tipp an Abiturienten: Informiert und bewerbt euch rechtzeitig; am besten ein Jahr vor dem Abschluss direkt nach den Sommerferien, wenn ihr nach dem Abi in Ausbildung oder Studium starten möchtet. Dann sind zum einen die meisten Plätze noch offen, zum anderen habt ihr den Kopf frei für die Prüfungen.